Ich bin in der ehemaligen DDR geboren und ohne jeglichen Bezug zu Religionen aufgewachsen. Getauft wurde ich erst zur Konfirmation, konfirmiert wurde ich, weil meine Eltern die Erfahrung gemacht haben, dass es gerade hier im Emsland schon von Vorteil ist, wenn man 'wenigstens' evangelisch ist.
Ich schleppte mich durch den Konfirmandenunterricht mit einigen Gleichgesinnten und wir trotzten dem Pastor, der bis heute noch ein völlig anders Verständnis von Nächstenliebe hat, als ich.
Und das fällt mir auch in anderen Religionen immer wieder auf - wo ist die Nächstenliebe?
Wir können überall davon lesen, nur gefunden, gefühlt habe ich sie selten.
So befand ich mich schon in meiner Jugend auf der Suche nach einer für mich passenden Religion, denn so verstand ich es, ich musste irgendeine Religion haben, denn das ist nun mal so.
Die katholische Kirche schreckte mich mit ihren Verboten, düsteren Sprechgesängen und elendig langen Predigten immer nur ab, im Islam kam ich mit meinem berühmten Alkoholgenuss nicht zurecht und fand auch keine deutsche Übersetzung des Korans, die nicht das verfälschte Bild der achso schrecklichen Mörder hinter sich ließ und trotzdem wusste ich immer, dass es selbstverständlich auch in diesem Religionen ehrfürchtige, wahrhaftige Menschen gibt, sterben ihre Religion in Liebe leben.
Zum Judentum und zum Hinduismus hatte ich hier keinerlei Berührungen und so fand ich immer mehr zum Buddhismus, doch auch das war nur eine weitere Schublade.
Was mir in allen Religionen fehlte war die wilde Frau.
Keines der Bücher ist von Frauen geschrieben, in den Religionen werden Frauen zwar gebraucht, sie sind nützlich und am besten still und zurückhaltend.
So begab ich mich weiter auf meinen Weg und stieß auf das Keltentum, die heutige Wicca, den Schamanismus und fand mich schließlich selbst.
Heute betrachte ich mich, als ein ganzheitliches Geschöpf, einen Menschen, der im höchsten Maße liebevoll ist und ich erkenne meine eigene Schöpferkraft vollkommen an.
Ich glaube an die Schöpfung, an Gott Vater und Gott Mutter und an uns Menschen, ihre Kinder.
Ich betrachte uns alle als eins.
Geht es von einem uns schlecht, so kann es nie anderen vollkommen gut gehen.
Erst, wenn wir alle dazu beitragen, dass kein Mensch auf der Erde mehr hungern muss, keiner mehr ohne Straftat in Gefangenschaft leben muss, sich keiner mehr an korrupten Machenschaften bereichert, dann sind wir alle frei.
Bitte verstehe mich nicht falsch, wenn du ein gutes Leben führst, dann sei dankbar und glücklich und lasse andere daran teilhaben.
Das ist das, was ich auf meiner Suche in allen Religionen gelernt habe - Nächstenliebe.
Und "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" setzt voraus, dass du dich selbst liebst. Kannst du das von dir behaupten? Liebst du dich? Oder bist du dir eher nützlich, nützlich für andere ?
Liebst du dich und andere ohne Gegenleistung?
Was ist Liebe für dich? Lass es mich gern wissen.
Die zehn Gebote, gemischt mit Achtsamkeit, einem gesunden Umgang mit Alkohol und tierischen Lebensmitteln, das Feiern der Jahreskreisfeste, die Dankbarkeit der guten Ernte und das Manifestieren einer goldenen Zukunft, das ist das was ich unter einem guten Leben verstehe.
Und haben nicht alle Wissenschaftler auf dieser wunderschönen Plattform hier das Recht auf so ein Leben?
Namaste - Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir